Hamburg Metal Dayz 2018

Freitag, 21.09.18
Markthalle, Hamburg

„Metal Dayz“? Das härteste Event zum Reeperbahn Festival in Hamburg!

Ende September pilgern bereits seit sieben Jahren etliche Metalheads in die Markthalle. Die Hansestadt ist zu diesem Zeitpunkt des Jahres überfüllt – Grund dafür ist das jährliche Reeperbahn Festival. Da dieses Festival den waschechten Metalhead-Ohren doch etwas zu lasch ist, gibt es seit einigen Jahren eine glorreiche Gegenveranstaltung: Die Metal Dayz.
Hier erwartet den Liebhaber der härteren Musikrichtung viel Abwechslung. An zwei Tagen werden Live-Konzerte, Meet & Greets mit den Bands und Künstlern, Workshops, Expertenrunden, Ausstellungen und vieles mehr geboten.

Wir waren im vergangenen Jahr zum ersten Mal dabei und waren sofort Feuer und Flamme! Das facettenreiche Veranstaltungskonzept hat uns als Vertretern der Branche einfach interessiert und total begeistert. Super Idee – großes Lob an dieser Stelle! Schnell war klar, dass wir auch in diesem Jahr die Metal Dayz wieder besuchen wollten…

Leider war es uns nicht möglich, beide Tage mitzuerleben, deshalb dreht sich der weitere Text nur um das Programm des Freitags (21.09.18). Der Freitag war der erste Tag der Metal Dayz. Das Programm begann relativ zeitig, bereits um 16:20 Uhr. Los ging es mit einer eher untypischen Sportart für die Szene: Yoga! Aber wer sich öfters auf dem Wacken Open-Air, der Full Metal Cruise & Co rumtreibt, findet das ganz normal. Hier hat Saskia Thode nämlich etwas ins Leben gerufen, das sich „Metal Yoga“ nennt. Sie vereint Yoga mit ihrer Lieblingsmusik und tut damit vielen Metalheads einen großen Gefallen, die sich gerne gezielt bewegen, aber denen bisher die richtige Musik dazu gefehlt hat ;-). Auch wir haben Metal Yoga schon einmal ausprobiert und waren begeistert. Saskia dabei zu beobachten und vor allem dabei zuzuhören, ist ein echtes Erlebnis und wird von uns sehr empfohlen!

Foto: Ina Sieg

Weiter ging es mit der Speed/ Thrash Metal Band REZET. Die vier Jungs aus Schleswig durften der Opener des Abends sein und heizten die noch etwas spärlich besuchte Markthalle gut ein. Später lud Gitarrist Ricky Wagner zum Gitarren-Workshop ein. Er erzählte interessante Anekdoten seiner Musikkarriere und beantwortete den Gitarren-Nerds im Raum Fragen zu verschiedenen Spielweisen und Themen rund um die Gitarre.

Foto: Ina Sieg

Den nächsten Programmpunkt erfüllten die beiden Wacken-Gründer Holger Hübner und Thomas Jensen in Form eines Panels. Fans durften die beiden Herren mit Fragen löchern. Ganz vorne mit dabei natürlich die Frage nach den Neuankündigungen des größten Metal Festivals: Wer spielt auf dem Wacken 2019? Um nur einige zu nennen: Hammerfall, Sweet und Opeth. Wenn ihr euch das komplette Panel anschauen möchtet, klickt hier.

Nach der Fragestunde wurde es wieder laut im Saal. Die beiden norwegischen Hardcore-Bands SIBIIR und ONDT BLOD gaben harte Töne zu ihrem Besten.

Durch das Programm führte wie immer Christof Leim – dem ein oder anderen bekannt als Gitarrist von The New Black und ehemaliger Metal Hammer Chefredakteur. Auch Maschine (Andreas Pooch) war zwischendurch als Moderator tätig und erhaschte Jubelrufe aus dem Publikum, nachdem er die Bands ansagte und das Trash Bingo im Foyer der Markthalle übernahm.

Foto: Ina Sieg

Eins steht bei diesem Event definitiv fest: Langweilig wird’s nicht! Die Running Order ist gut gefüllt. Hätten wir uns im Vorfeld nicht markiert, was uns wirklich wichtig ist, hätten wir es wohl verpasst. Bei den Metal Dayz kann man nämlich gut die Zeit aus den Augen verlieren und schnell Programmpunkte vergessen. Aber das ist halb so schlimm. Es wird so viel geboten, dass man kaum alles schafft, zu sehen oder zu hören. Und das, was man mitmacht, lohnt sich absolut!

Das Foyer der Markthalle bot neben dem Trash Bingo noch den Stand der Wacken Foundation, sowie das Merchandising der auftretenden Bands. Außerdem konnte man die „Killustrations“ mit Bildern von Björn Gooßes begutachten. Wem das noch nicht reichte, konnte sich ein passendes Metal-Motiv am Stand von Black Pearl Tattoo unter die Haut stechen lassen.

Für all diejenigen, die schon immer einmal wissen wollten, wie eine Live-Show von Rockgrößen wie beispielsweise Guns N‘ Roses produziert wird, war das folgende Panel die richtige Adresse: „Make it Live™ – With Creative Works“. Jeremy Leeor und Dan Potter stellten ihr multidisziplinäres Branding vor.

Auch für gute Lektüre war gesorgt: Das Buch „Hart wie Marmelade“ von Kai Havaii und Stefan Kleinkrieg (Songwriter-Duo Extrabreit) bot dem Besucher eine anekdotenreiche Autobiografie-Lesung.

Um 20:00 Uhr trat dann unser Highlight auf die Bühne: Battle Beast. Die finnische Heavy Metal Band um Frontfrau Noora Louhimo hatte uns schon in der Vergangenheit desöfteren überzeugt. So auch an diesem Abend… Eine Stunde füllten sie ihr buntes Programm mit einem gesunden Mix aus alten Klassikern, wie „Let it Roar“, „Out of Control“ und „Black Ninja“ und neuen Hits, darunter „Straight to the Heart“, „Bastard Son of Odin“ und „King for a Day“. Das Publikum wurde von der guten Laune der Band angesteckt und dankte mit reichlich Applaus und Zuspruch. Umso trauriger war es, als auch schon der letzte Song „Beyond the Burning Skies“ angekündigt wurde. Aber Battle Beast versprachen ihren Fans, nächstes Jahr mit einer neuen Show wieder zukommen.

Foto: Ina Sieg

Dieses Konzert war unserer Meinung nach nicht mehr zu toppen. Die nächste Band – Beyond the Black, konnte also einpacken ;-). Aber dennoch gaben wir dem Headliner des Abends eine verdiente Chance und schauten uns ihre Show an. Uns freute es, dass neben Powerfrau Noora Louhimo eine weitere Sängerin am Abend abliefern durfte. Die junge Jennifer Haben bewegte zwar zu Songs wie „In the Shadows“ und „Heart oft the Hurricane“ das Publikum, jedoch nicht so sehr wie Battle Beast.

Foto: Ina Sieg

Im Marx (Nebensaal der Markthalle) sollten laut Running Order noch die Rock’n’Roller HARDBONE aus Hamburg spielen. Ihren Auftritt mussten die Jungs jedoch aufgrund eines Krankheitsfalls absagen, was wir sehr bedauerten. Wer die taffen Jungs einmal live erleben kann: Unbedingt mitmachen! Es lohnt sich! 🙂 Als Ersatz traten dafür dann FIGHT THE FIGHT (Metal-Core aus Oslo) auf. Für unseren Geschmack war das an diesem Abend ein bisschen zu viel norwegischer Core, der das Line-Up füllte, aber aufgrund des spontanen Ausfalls von HARDBONE, betrachten wir es als nicht weiter dramatisch.

Abschlussworte:
Es war ein erstklassiges Event in einer tollen Location. Liebe Metal Dayz Hamburg: Wir kommen auch im nächsten Jahr gerne wieder! 🙂